Eingewöhnung

Sie haben sich entschlossen, Ihr Kind zu uns zu bringen und wir möchten Ihnen noch einige wichtige Informationen zum Ablauf der Eingewöhnung mit auf den Weg geben.

Warum sollten Sie Ihr Kind eingewöhnen?

Sie können Ihrem Kind den Übergang in die neue Umgebung erleichtern, wenn Sie es zu Beginn seines Besuches in der Kita für einige Stunden begleiten. Neueste Erkenntnisse der Kleinkindforschung belegen, dass Kinder, besonders im Alter unter drei Jahren zwar in der Lage sind, solche Herausforderungen zu bestehen, aber diese niemals alleine schaffen. Sie benötigen dabei die Hilfe eines vertrauten Erwachsenen, einer so genannten Bindungsperson. Eine erfolgreiche Eingewöhnung wird ausschlaggebend dafür sein,

  • ob Ihr Kind jeden Tag gern und freudig in die Kita geht,
  • ob es eine gute Beziehung zur Erzieherin und zu den Kindern hat,
  • und ob Sie, liebe Eltern, Ihr Kind mit guten Gefühlen in der Kita zurücklassen können.

Wie läuft Eingewöhnung ab?

Die ersten 2 Tage spielen für die Eingewöhnung des Kindes eine besonders wichtige Rolle und sollten nicht durch eine Trennung von Ihnen belastet werden. Die Erzieherin wird sich in den ersten Tagen eher abwartend verhalten und Ihr Kind beobachten. Sollte Ihr Kind keinen Kontakt zu ihr aufnehmen, wird die Erzieherin die Initiative ergreifen, sie wird neben Ihnen im Blickfeld des Kindes sein, wenn Sie Ihr Kind füttern oder wickeln. Dies sollten Sie tun, um Ihrem Kind die Gelegenheit zu geben, diese ihm von Hause vertrauten Aktivitäten auch mit seiner neuen Umgebung in Verbindung zu bringen. Nach ca. 2 Tagen wird Ihnen die Erzieherin vorschlagen, sich für kurze Zeit zu verabschieden und den Raum zu verlassen. Die Reaktion Ihres Kindes auf diesen ersten wirklichen Trennungsversuch in der neuen Umgebung enthält wichtige Anhaltspunkte über die Dauer der Eingewöhnungszeit. Wenn Ihr Kind weint, wenn Sie den Raum verlassen, gehen Sie trotzdem hinaus, bleiben aber in der Nähe der Tür. Wenn die Erzieherin das Kind nicht innerhalb von wenigen Augenblicken beruhigen kann, wird sie Sie wieder in den Raum zurück bitten. Wenn Ihr Kind eher gelassen mit der neuen Situation umgeht, wird sich die Erzieherin mit Ihnen über das weitere Vorgehen beraten. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn die Erzieherin Ihr Kind im Notfall trösten kann. Das muss nicht heißen, dass Ihr Kind nicht mehr weint, wenn Sie sich nach dem Bringen von ihm verabschieden. Wenn Ihr Kind weint, wenn Sie gehen wollen, so drückt es damit aus, dass es Sie lieber in der Kita dabei hätte und das ist sein gutes Recht. Es wird sich jedoch nach Abschluss der Eingewöhnungszeit von der Erzieherin beruhigen lassen, wenn Sie gegangen sind. Falls möglich, sollten Sie Ihr Kind in den ersten drei Wochen nur halbtags in der Kita betreuen lassen. Bedenken Sie, dass auch bei einer gut verlaufenden Eingewöhnungszeit Ihr Kind all seine Kraft und sein Können braucht, um sich mit den neuen Verhältnissen vertraut zu machen. Eine Ganztagsbetreuung von Anfang an erschwert Ihrem Kind die Aufgabe.


Warum sich das Verhalten Ihres Kindes ändern kann:
Die Eingewöhnung bedeutet für Ihr Kind Stress, da es die vielen neuen Eindrücke zunächst aufnehmen und verarbeiten muss. Ihr Kind entwickelt sich in vielerlei Hinsicht während der Eingewöhungszeit. All diese Faktoren können dazu beitragen, dass sich das Verhalten Ihres Kindes verändern kann. Wichtig ist, dass dieses Verhaltensänderung durchaus positiv sein kann.

Was können Sie tun, um dem Kind die Eingewöhnung zu erleichtern?

Ihre bloße Anwesenheit im Raum genügt, um für das Kind einen „sicheren Hafen“ zu schaffen, in den es sich jederzeit zurückziehen kann, wenn es sich überfordert fühlt. Suchen Sie sich im Gruppenraum einen angenehmen Platz und erlauben Sie Ihrem Kind zu gehen und zu kommen, wie es will. Drängen Sie es zu keinem bestimmten Verhalten, sondern genießen Sie es, Ihr Kind bei der Erkundung der neuen Umgebung zu beobachten. Lassen Sie sich nicht durch die Fröhlichkeit und Gelassenheit Ihres Kindes zu der Ansicht verleiten, Ihre Anwesenheit sei gar nicht mehr notwendig. Ihr Kind wirkt so unbeschwert, weil Sie da sind. Sein Verhalten würde sich in den meisten Fällen sofort ändern, wenn Sie während der ersten Tage fort gingen. Viele Eltern sind in den ersten Trennungstagen sehr traurig, ängstlich oder auch im Zweifel, ob sie die richtige Entscheidung getroffen haben. Hier hilft Ihnen sicherlich ein Gespräch mit den Erzieherinnen. Wenn Sie selbst eine positive Einstellung zur Erzieherin und zur gesamten Kita haben, wird Ihr Kind diese sicherlich übernehmen.


Zum Abschied

Bitte gehen Sie nicht fort, ohne sich von Ihrem Kind zu verabschieden. Sie setzen dadurch das Vertrauen Ihres Kindes aufs Spiel und müssen damit rechnen, dass Sie Ihr Kind nach solchen Erfahrungen nicht aus dem Auge lässt oder sich vorsichtshalber an Sie klammert, um Ihr unbemerktes Verschwinden zu verhindern. Wenn Sie sich verabschieden, mag es sein, dass Ihr Kind weint oder auf andere Weise versucht, Sie zum Bleiben zu bewegen bzw. mitgenommen werden will. Bis die Eingewöhnungszeit abgeschlossen ist und das Kind eine vertrauensvolle Beziehung zur Erzieherin aufgebaut hat, wird es sich nach Ihrem Weggang rasch trösten lassen und die Zeit in der Kita in guter Stimmung verbringen. Bitte halten Sie den Abschied kurz und ziehen Sie ihn nicht unnötig in die Länge. Sie würden Ihr Kind mit solchem Verhalten nur belasten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder auf kurzen Abschied mit weniger Stress reagieren.
Liebe Eltern, wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und wünschen uns eine gute Zusammenarbeit.
Wenden Sie sich bei Unklarheiten gerne telefonisch an unser Team oder besuchen Sie unseren Infonachmittag.